Bei dem Besuch einer Bücherei fällt Jennifer Teege zufällig ein Buch in die Hände, auf dessen Einband sie ein Foto ihrer Mutter sieht. Entsetzt muss sie feststellen, dass ihre Mutter die Tochter von Amon Göth war, dem berüchtigten Kommandanten des KZ Plaszow, und ihre geliebte Großmutter, zunächst seine Geliebte, ihn verehrt und vergöttert hat, selbst als alle seine Gräueltaten bekannt wurden. Sie selbst, dunkelhäutig als Tochter Monika Göths und eines Nigerianers, wird von ihrer Mutter als Baby zunächst in ein Heim und später in eine Pflegefamilie gegeben, von der sie im Alter von 7 Jahren adoptiert wird und die sie wie ihr eigenes Kind lieben. In diesem Buch erzählt sie eindrucksvoll, wie sie auf die Entdeckung reagiert und durch intensive Beschäftigung mit ihrer Familiengeschichte und Recherchen zu den Verbrechen Göths versucht, das Ganze zu verarbeiten. Dazu gehört auch der Besuch des Hauses, in dem Göth und ihre Großmutter gelebt haben, direkt neben dem Lager. Sehr zu schaffen macht ihr darüber hinaus, dass sie einige Zeit in Israel gelebt hat und manche ihrer Freunde Angehörige durch den Holocaust verloren haben.
Personen: Teege, Jennifer Sellmair, Nikola
Standort: Weilerswist
Bi 2 Teege
Teege, Jennifer:
Amon : mein Großvater hätte mich erschossen / Jennifer Teege ; Nikola Sellmair. - 1. Aufl. - Reinbek : Rowohlt, 2013. - 271 S. : Ill. ; 21 cm
ISBN 978-3-498-06493-8 fest geb. : 19,95
Einzelbiographien, die existentielle und allgemeinmenschliche Grunderfahrungen in den Mittelpunkt stellen (Verfolgung, Widerstand, Flucht und Vertreibung, Behinderung, Krankheit und Leid, Tod und Trauer usw.) - Sachbuch